E-A-T braucht Ihre Website. Und in Kürze wissen Sie auch, was damit gemeint ist. Egal, wo Sie gerade sind, was Sie gerade machen: das nächste Core-Update lauert schon hinter einer Ecke und kommt bestimmt. Dann zittern wieder die Knie aller Webseitenbetreiber. Und fairer Weise auch zurecht. Nach jedem Core-Update werden die Googlerankings ordentlich durcheinandergewirbelt. Was gestern noch der heilige SEO-Gral war, hat heute vielleicht nur noch die Strahlkraft eines Regenwurms.
In diesem Artikel geben wir Ihnen ein paar konkrete Hinweise, wie Sie sich für das nächsten Core-Update wappnen können. Und welche große Rolle dabei E-A-T spielt.
Was sagt Google über Core-Updates?
Bei einem Google Core-Update handelt es sich um eine Veränderung im Algorithmus zur Bewertung von Webseiten. Das letzte Core-Update war im Juni. Und da Google alle paar Monate ein Core-Update macht, steht das nächste bereits vor unserer Tür. Wenn Sie mehr über Core-Updates erfahren wollen, empfehlen wir Ihnen unseren Artikel über das „Google March 2019 Core Update“. Dort erklären wir näher, was ein Google Core Update ist und welchen Einfluss es auf Webseiten nehmen kann.
Das Credo war bei Google bis dato immer dasselbe: Niemand kann sich vor Core-Updates schützen. Und wir geben nichts preis.
Dieses Mal ist es ein bisschen anders. Zwar lässt sich Google wieder nicht ganz in die Karten schauen, doch dennoch plaudert Google-Mastermind Danny Sullivan aus dem Nähkästchen und füttert uns mit nützlichen Informationen, um zukünftige Ranking-Abstürze zu vermeiden. Hier ein paar Tipps aus dem Blogartikel von Google:
Weniger ist mehr
Manchmal ist nichts zu tun das Beste, was man machen kann. Und – nein, dieser Ratschlag kommt nicht von einen östlichen Zen-Buddhisten, sondern von Google höchstpersönlich. Googles etwas kurioser, aber nützliche Tipp nach einem Rankingabsturz lautet: Repariere nichts! – Du könntest viel mehr kaputt machen und das würde deiner Website mehr schaden. Google betont, dass es sein kann, dass mit der Website alles in Ordnung ist, und dennoch an Rankings verliert.
Google sagt im Blog explizit: “There’s (Anm.: sometimes) nothing wrong with pages that may perform less well in a core update.”
Für Webmaster eine mehr als unbefriedigende Aussage. Nach dem Motto: Okay, mein Ranking geht immer weiter nach unten, aber ich soll Däumchen drehen.
Natürlich fragen sich da die Webmaster, ob es sich hier um einen schlechten Scherz handelt. Weitere Fragen in den Köpfen der Webmaster sind: Was hat sich verändert? Was muss ich tun, damit meine Website wieder zur alten Ranking-Form zurückfindet?
Aber Google versucht zu erklären:
Webseiten können unter die Räder kommen, weil Googles Systeme den gesamten Inhalt bewertet und nicht nur einzelnen Webseiten. Sprich: Manche Webseiten kommen zum Handkuss, ohne etwas falsch gemacht zu haben.
Am Beispiel von Kinofilm-Toplisten will Google veranschaulichen, wie ein Core-Update funktioniert und warum eine Seite gut sein kann, aber dennoch an Ranking verliert.
„Eine Möglichkeit, darüber nachzudenken, wie ein Core-Update funktioniert, ist die Vorstellung, dass Sie im Jahr 2015 eine Liste der 100 besten Filme erstellt haben. Im Jahr 2019 aktualisieren Sie die Liste. Sie wird sich natürlich ändern. Einige tolle Filme, die Sie noch nicht gesehen haben, wollen Sie nun aufnehmen. Sie könnten auch einige Filme neu bewerten und feststellen, dass sie einen höheren Platz auf der Liste verdient haben als zuvor. Die Liste verändert sich aber das bedeutet nicht, dass Filme, die zuvor höher standen, jetzt schlechter sind. Es gibt einfach mehr gute Filme, die vor ihnen liegen”, schreibt Google.
Der Film wird als Beispiel für eine Webseite verwendet, die ohne ersichtlichen Grund abgestürzt ist. Okay. Jetzt wissen wir, dass unsere Webseiten abstürzten können, obwohl sie ganz gut sind. Das mag in Einzelfällen stimmen, aber in vielen Fällen hat es schon ersichtliche Gründe, warum Ihre Website nach einem Core-Update Rankingplätze verliert. Und darum kommen wir jetzt zu den Quality Raters Guidelines, E-A-T und einmal mehr zu CONTENT.
Was sind Quality Raters Guidelines?
Die QRG dienen jedem Webmaster als Richtlinie, um die Anforderungen von Google an eine Seite zu verstehen. Bereits 2013 betonte Google-Mitarbeiter Ben Gomes, die „Raters Richtlinien“ sind auch die Richtlinien für den Google-Suchalgorithmus. Sie zeigen nicht, wie der Algorithmus Webseiten bewertet, sondern worauf er achten sollte bzw. wohin er sich entwickeln sollte. Mittlerweile sind einige Jahre vergangen und man kann davon ausgehen, dass der Algorithmus seinem Ziel nähergekommen ist.
Also: wenn Sie sich jemals schon gefragt haben, was eigentlich guten Content für Google ausmacht. Lesen Sie dieses Textbook! Und das dominierende Thema im Buch? Richtig: E-A-T.
Content is King, but E-A-T is Queen
Was würde ein König nur ohne seine Königin tun? Für Google gehören Content und E-A-T zusammen wie der Schlüssel zum Schloss. Über Content wurde schon viel geschrieben, aber E-A-T ist hierzulande noch unbekannter. Immer wenn es um Suchmaschinenoptimierung geht, verweist Google auf ihre eigenen Qualitätsrichtlinien. Auf Englisch heißen sie Quality Raters Guidelines und der Einfachheit zuliebe nennen wir sie nur noch QRG.
Darin finden Sie viele weitere wichtige Hinweise, wie Sie Ihren Content noch verbessern können. Besonders sollten Sie, laut Google, auf den Bereich E-A-T achten. E-A-T steht für Expertise, Authoritativeness and Trustworthiness (also auf Deutsch: Kompetenz, Autorität, Vertrauenswürdigkeit).
Spezielles Augenmerk auf E-A-T bekommen die sogenannten YMYL-Webseiten (Your Money Your Life). Diese Webseiten befassen sich mit Themen über Finanzen oder Gesundheit und sind gesellschaftlich von besonderer Bedeutung. Viele Webseiten sind YMYL-Seiten. Denn es sind nicht nur Ärzte und Finanzinstitute gemeint, sondern diese beiden Begriffe umfassen ein sehr weites Spektrum. Es kann also leicht sein, dass Ihre Website auch unter die Kategorie YMYL fällt.
Das Konzept E-A-T ist ein guter Richtungsweiser, um Ihre Website bei Google nach oben zu hieven. Zeigen Sie E-A-T auf Ihrer Seite und auch abseits der Seite und die Chancen für ein gutes Ranking stehen richtig gut.
Ist E-A-T ein Rankingfaktor?
Ob E-A-T mittlerweile ein klarer Googlerankingfaktoren ist, kann niemand genau sagen. Dass E-A-T aber für Google immer wichtiger wird und dass es viele Beispiele von Unternehmens-Webseiten gibt, die E-A-T ernst nahmen und damit die Rankingleiter hinaufkletterten, gilt als erwiesen. Im Februar 2019 hat Google auch offiziell bestätigt, dass E-A-T ein wichtiger Bestandteil ihres Algorithmus ist.
Die sehr renommierte und angesehene SEO– und E-A-T-Expertin Marie Haynes hat gute Argumente für die These „E-A-T ist ein Rankingfaktor“. Sie denkt, dass E-A-T stark mit Links gekoppelt ist. Vermutlich will Google E-A-T auch über andere Faktoren bestimmen. Fix ist auch, dass Googles Qualitätsbeurteiler feststellen sollen, ob eine Online-Firma einen guten oder schlechten Ruf hat, ob es an wichtiger Stelle erwähnt wird und ob es ein vertrauenswürdiges Unternehmen ist. Zusätzlich wissen wir, dass Google ihre QRG (und somit auch E-A-T) als Maßstab für Ihren eigenen Algorithmus betrachten.
Wie baut Google E-A-T in ihren Algorithmus ein?
Hier hält sich Google sehr bedeckt. Dennoch zeigen Studien bereits im Februar 2017 die ersten großen Anzeichen, dass ein Google-Update Webseiten mit gutem E-A-T deutlich höher ranken ließen. Webseiten verloren ihre guten Google-Positionen, obwohl sie zuvor als die „Big Player“ bekannt waren. Andere kleinere Seiten, deren Inhalt kompetente und vertrauenswürdige Personen verfasst haben, wurden plötzlich zu den großen Gewinnern.
6 Tipps für mehr E-A-T
Ob E-A-T jetzt ein konkreter Rankingfaktor ist oder nicht, ist im Grunde nicht relevant. Fix ist: Google achtet sehr genau auf Kompetenz, Autorität, Vertrauenswürdigkeit einer Website und deren Produzenten. Ein Mangel an E-A-T macht es sehr schwer bzw unmöglich, ein gutes Ranking bei Google zu erreichen.
Was tun, wenn Ihre Seite von Google nach hinten gereiht wird?
Immer noch, oder vielleicht mehr den je stimmt der mittlerweile etwas in die Jahre gekommene Slogan: „Content is King“
Im Blogbeitrag von Google gibt es wichtige Tipps und Anleitungen für Webmaster, wie sie an Ihrem Content feilen und so Ihr Ranking wieder zurückgewinnen können.
Eine oft falsche Annahme ist, dass sich der Algorithmus um einzelne Seiten kümmert. Oft geht es bei den Änderungen vielmehr darum, Inhalte auf Webseiten durch die Google-Systeme allgemein, gesamtheitlich zu verbessern. Google hat eine Reihe an Fragen und Ratschläge formuliert, die Ihnen als Webmaster helfen sollen, Ihren Content so gut zu machen, dass er von Core-Updates nicht negativ betroffen wird.
Hier einen Auszug der wichtigsten Fragen:
- Zeigen Sie Ihren Usern originelle, neue Informationen?
- Bietet Ihr Content eine umfassende Beschreibung des Themas?
- Bietet der Content überraschende Analysen bzw. Erkenntnisse?
- Wenn Ihr Content auf andere Quellen zurückgreift, versucht er dennoch einen zusätzlichen Mehrwert zu erzeugen?
- Bieten die Headline bzw. die Einleitung eine hilfreiche Zusammenfassung des Contents?
- Vermeiden Sie besonders übertriebene „catchy“ Headlines und konzentrieren Sie sich auf informative Headlines?
- Haben Sie eine Website, die Sie selbst gerne zu Ihren Favoriten hinzufügen würden?
- Ist Ihr Content so gut, dass er in einem Magazin, einem Buch oder einer Enzyklopädie abgedruckt werden kann?
- Ist Ihren Inhalten zu trauen? Haben sie entsprechende Quellenangaben und kompetentes Hintergrundwissen?
- Ist der Content, auf den Sie sich beziehen, von einem echten Experten geschrieben?
- Wird Ihr Content nicht von diversen Werbungen unterbrochen?
- Werden Ihre Inhalte sowohl am Desktop als auch auf mobilen Endgeräten leserlich angezeigt?
- Bietet der Content mehr Wert als Inhalte von anderen Webseiten zum selben Thema?
- Ist Ihr Content an wirkliche Menschen gerichtet und nicht nur, um bei Google gut zu performen?
Weitere Tipps von Google persönlich
Eine Frage, die Google von Webmasters oft gestellt bekommt, ist: Wie lange dauert es bis meine Seite auf der Google-Suchseite gut performt?
Hier ist Google ganz ehrlich: Inhalte, die von einem Core-Update negativ betroffen wurden, werden sich sehr oft – trotz Verbesserung des Contents – nicht bis zum nächsten Core-Update erholen. Google betont aber auch, dass sie auch immer kleinere Updates machen, die oft nicht angekündigt bzw. besprochen werden. Auch diese Updates können den verbesserten Content wieder besser ranken lassen. Viele Aspekte spielen für ein gutes Ranking eine entscheidende Rolle. Und Content im Zusammenspiel mit E-A-T ist der größte. Wenn die Inhalte ausgezeichnet sind, wird das über kurz oder lang von Google mit einem guten Ranking honoriert.
Es ist auch wichtig zu verstehen, dass der Google-Algorithmus unter Content etwas anderes versteht als wir Menschen. Es ist schließlich immer noch eine programmierte Maschine am Werk. Die Google-Suchmaschine sucht nach Signalen, die über Inhalten gesammelt werden. Dann setzt die Maschine diese Signale in Zusammenhang mit dem Interesse der Menschen. Vereinfacht ausgedrückt entsteht so die Bewertung von Inhalten. Ein Beispiel für so ein Signal ist wie Webseiten untereinander verlinkt sind. Aber es gibt noch eine große Anzahl anderer Signale.
Es kann durch die Entwicklung des Algorithmus durchaus vorkommen, dass Sie an Ihrer Seite nichts verändern müssen und nach einer bestimmten Zeit wieder besser ranken, weil der Algorithmus die Qualität Ihrer Inhalte erst später erkannt hat. Besser spät als nie, kann man da nur sagen.
Fazit
Es ist möglich, dass einige der erwähnten Dinge noch nicht algorithmisch gemessen werden. Aber, wenn etwas in den QRG erwähnt wird, dann misst Google dies bereits algorithmisch oder wird das so schnell als möglich tun.
Erfahrungsgemäß passieren Core-Updates alle paar Monate und nachdem das letzte große Update im Juni war, ist das nächste wohl schon in den Startlöchern. Wir können uns als Webmaster durch diese Informationen von Google an einige Richtlinien halten, um den Anforderungen zu entsprechen. Wenn man den Quality Raters Guidelines und im Besonderen den Bereich E-A-T gewissenhaft durchliest und die darin beschriebenen Tipps auf der eigenen Website anwendet, müssen Sie vor dem nächsten Core-Update wenig befürchten. Und falls Sie dennoch mit Ihrer Website unter die Räder kommen, dann wissen Sie an welchen „Content-Schrauben“ Sie drehen sollten.