Was sagen eigentlich Yahoo-Mitarbeiter, wenn sie im Internet etwas suchen? „Googeln“ die auch? Allein die Tatsache, dass das Wort „googeln“ im Duden steht, spricht Bände. Die höchste Kartellstrafe, die die EU-Kommission je verhängt hat, geht an Google. Das war 2017 und da mussten sie “läppische” 2,42 Milliarden Euros hinlegen. Trotz Strafen dieser Art und strengen regulatorischen Maßnahmen der EU beherrscht der Such-Gigant vor allem den europäischen und amerikanischen Mark nach Belieben. Interessante Zahlen von SparkToro zeigen, wie mächtig dieser Konzern wirklich ist.

Wie Google zu dem wurde, was sie heute sind

Die Erfolgsgeschichte beginnt 1995 an der Stanford University. Der Vorläufer, der von Larry Page und Sergey Brin entwickelt wurde, hieß BackRub und begann mit dem Echtbetrieb im Jahr 1996. Seit 15. September 1997 ist die Suchmaschine unter dem Namen Google online. Durch den Erfolg der Suchmaschine in Kombination mit Werbe-Schaltungen (Google Ads) auf den Ergebnisseiten (SERPS) konnte das Unternehmen eine Reihe weiterer Produkte und Dienstleistungen entwickeln und finanzieren. Die Suche ist und bleibt allerdings nach wie vor das Hauptgeschäft. Die Suchmaschine hat sich in den letzten 23 Jahren zu einen der mächtigsten IT-Konzerne der Welt entwickelt.

Die Google-Dominanz: EU vs. US

Laut Umfragen gibt es von den europäischen Usern zwar den Wunsch nach starken Alternativen, doch in naher Zukunft kommt wohl niemand an Google heran. Nicht mal annähernd. Die Kollegen von SparkToro haben in Zusammenarbeit mit Jumpshot beeindruckende Daten veröffentlicht, die die unglaubliche Macht des Konzerns deutlich zeigen. Jumpshots Clickstream-Panel wertet jeden Monat Milliarden von Suchanfragen über Millionen von Servern in der EU ab.

Die Zahlen und Daten stammen von sparktoro.com. Die Grafik wurde von adsimple.at nachgebaut.

Die Daten stammen aus dem Zeitraum Jänner bis September 2018. Dadurch kann man einen einfachen Vergleich mit den US-Daten derselben Zeit ziehen. Die Zahlen betreffen 26 EU-Mitgliedstaaten (inkl. Großbritannien). Die Studie umfasst 252 Millionen Suchanfragen aus dem Datensatz des kleinsten Landes und 73 Milliarden aus dem größten Land (GB). In Europa hat Google noch mehr Marktanteil als in den USA. Die Monopolstellung ist aber auf beiden Kontinenten klar ersichtlich.  Alle “Google-Firmen” zusammengerechnet machen in den USA 93.4% aller Suchanfragen aus und in der EU (+ GB) sogar 96,1%.

Diese Zahlen zeigen auch, dass es für andere Suchmaschinen sowohl in den USA als auch in der EU in naher Zukunft so gut wie unmöglich ist, mit dem Such-Giganten ernsthaft zu konkurrieren.

Die Zahlen und Daten stammen von sparktoro.com. Die Grafik wurde von adsimple.at nachgebaut.

Warum haben Yahoo und Co keine Chance?

Je mehr User-Verhalten analysiert und ausgewertet werden kann, umso besser wird die Suchmaschine. Und für Konkurrenten beißt sich genau hier die Katze in den Schwanz. Yahoo, Bing usw. haben einfach zu wenig User, um ihre Suchmaschine deutlich stärker zu machen. Die Qualität einer Suchmaschine steigert sich also in erster Linie durch die Analyse des Userverhaltens. Da führt bis heute kein Weg vorbei. Wenn 96% der Menschen bei Google suchen, wird es für andere Suchmaschinen schwer, ausreichend Daten zu analysieren, um ihre Suchmaschine zu verbessern.

Auch mit dem Browser Chrome übertrifft Google alle anderen Browser-Anbieter. Mit einem Marktanteil von über 60% sind sie die klare Nummer 1. Das Unternehmen nutzt natürlich auch ihre Monopolstellung, um sich in weiteren Bereichen (wie Video-, Maps- oder Shopping-Resultaten, AI usw.), breit zu machen. Auch bei den Betriebssystemen für mobile Geräte haben sie die Nase vor den Mitstreitern. Auf über 85% der Smartphones, die seit 2017 weltweit verkauft wurden, läuft das Betriebssystem Android.

Googles Feldzug geht weiter

Der Such-Gigant ist heute weit mehr als eine Suchmaschine. Über 90 Trillionen Dokumente befinden sich im Googleindex und 3,2 Billionen Suchanfragen werden pro Jahr in das Suchfeld getippt. Im Schnitt kauft Google seit 2010 zwei Unternehmen im Jahr. Dabei handelt es sich um Firmen verschiedenster Tätigkeitsbereiche. 2014 haben sie DeepMind für $ 400.000.000 aufgekauft. DeepMind ist ein Unternehmen, das sich auf die Programmierung einer Künstlichen Intelligenz spezialisiert hat. Also hat Google auch bei einem der wichtigsten Forschungsgebiete der nächsten Jahrzehnte mehr als Ihre Finger im Spiel. Im Gegensatz zu Apple oder beispielsweise Samsung hat der Konzern Userdaten aus den verschiedensten Lebensbereichen. So werden die Auswertungen immer exakter und es wird für Konkurrenten immer schwerer, diesem Giganten Paroli zu bieten.

Was auch immer die Zukunft bringt. Google ist mit dem KI-Unternehmen DeepMind vorne dabei!

Weil Google den Markt seit Jahren beherrscht, wachsen sie immer weiter. So kann Google mehr Geld in die Entwicklung seines Algorithmus und anderen hauseigenen Produkte (Google Maps, Google My Business usw.) investieren. Zudem können sie auch innovative Wettbewerber einfach aufkaufen, wie zum Beispiel 2006 Youtube oder 2014 das erwähnte DeepMind-Unternehmen.

Fazit

Anhand dieser Zahlen und Fakten erkennt man wie mächtig Google wirklich ist. Gerade für Online Marketing ist es wichtig zu wissen, wie die Verteilung der „digitalen Big Player“ aussieht. Es zeigt auch wie entscheidend Suchmaschinenoptimierung für Unternehmen geworden ist. Professionelles Online Marketing muss immer alle neuen Google-Updates in die Strategie miteinbeziehen. Die Power von Social-Media-Kanälen relativiert sich ein wenig, wenn man sich die Machtverteilung in der oben angeführten Grafik ansieht. Ein gutes Social-Media-Marketing macht zwar Sinn, allerdings nur als Zusatz zu allen anderen Online Marketing Maßnahmen, die im direkten Zusammenhang mit Google stehen.

Quelle:

sparktoro.com